Werden Luxusuhren im 6-stelligen Preissegment auch Online gekauft? Die Luxusmarke Cartier war davon überzeugt und verkaufte bereits zwei Wochen nach der Lancierung der Kollektion eine Panthère de Cartier auf der E-Commerce-Plattform Net-a-Porter. Dieses Uhrenmodell wird laut dem Marketing Direktor von Cartier, Arnaud Carrez, nicht nur als klassische Uhr gesehen, sondern auch als modisches Accessoires.
Da diese Mehrmarken E-Commerce-Plattformen, wie Net-a-Porter, die Uhren aus ihrem klassischen Uhrenkontext nehmen und die Modelle in Kombination mit Mode und Lifestyle präsentieren, werden sie von den Nutzern oft als modebewusst und gleichzeitig hochwertig wahrgenommen. Dadurch gelingt ihnen ein emotionales Storytelling, das die gewünschten Zielpersonen anspricht. Bei der Arbeit mit diesen Websites möchten Luxusmarken gerade diese neuen Zielgruppen erreichen, die sich von ihren Kunden im stationären Handel unterscheiden.
“Wir sind sehr vorsichtig, wenn es um das Markenimage geht,” sagt Carrez. „Wir sehen die Kooperation als einen zusätzlichen Service, den wir unseren Kunden anbieten und der gleichzeitig Cartier´s digitales Ökosystem bereichern soll. Es ist keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung. Außerdem sind die Kontaktpunkte zu unseren Kunden sehr vielfältig geworden,“ ergänzt Carrez. „Es gibt bereits Kunden, die nur über WhatsApp oder Social Media kontaktiert werden möchten.“
Auch andere Uhren- und Schmuckmarken des Richemont Konzerns sind auf Mehrmarken E-Commerce-Plattformen, vor allem auf Net-a-Porter und MR PORTER, vertreten. Anfang des Jahres hatten beispielsweise IWC Schaffhausen und Piaget eine Sonderkollektion auf Net-a-Porter lanciert. Auch Montblanc veröffentlichte vor zwei Monaten ihre erste Smartwatch, die Montblanc Summit, auf MR PORTER. Der Verkauf der Smartwatch startete exklusiv zwei Wochen vor dem offiziellen Verkaufsstart. Diese Kooperation hatte für die Marken positive Ergebnisse hervorgebracht. Nicht nur die Markenbildung wurde weiter gestärkt, auch ein wirtschaftlicher Erfolg konnte verbucht werden.
Der Geschäftsbereich E-Commerce für Luxusuhren ist immer noch in seinen Anfängen und wie genau sich die weiteren Entwicklungen auf den stationären Handel auswirken werden, ist noch unklar. In Großstädten wie Hong Kong, Paris oder auch München muss sich der Einzelhandel sicherlich weniger Sorgen machen als in kleineren Städten, da die Geschäfte meistens einen zentralen Standort haben, der für potenzielle Kunden gut zu erreichen ist.
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