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Der deutsche Marketing-Blog für Luxusuhren

Marketinginstrumente

Wie sich die Entwicklungen in Social Media auf die Uhrenbranche auswirken

Als am Dienstag, 10. Januar 2017, die Uhrenmarke OMEGA den weltweiten Verkauf der limitierten Speedmaster Edition „Speedy Tuesday“ auf dem Online-Fotodienst Instagram lancierte, waren die 2.012 Exemplare in weniger als 5 Stunden komplett ausverkauft.

Auf der jährlichen Bilanzmedienkonferenz der Swatch Group bezeichnete OMEGA-Chef Reynald Aeschlimann Instagram als den mächtigsten Kanal bei Social Media. Diese Aussage zeigt ein deutliches Umdenken bei der Uhrenmarke gegenüber dem Internet und der Chance über Social Media direkt Kontakt zu potentiellen Kunden aufzubauen. Auf den sozialen Plattformen sind die Uhrenhersteller zwar größtenteils vertreten, aber nutzen noch nicht jede Möglichkeit zur direkten Kommunikation.

Besonders im Onlineverkauf sind gerade Luxusmarken noch sehr zögerlich und verkaufen ihre Uhren bevorzugt über eigene Boutiquen oder dem stationären Fachhändler. Damit wollen sie ein hochwertiges Verkaufserlebnis für ihre emotionalen Produkte sicherstellen.

Doch jetzt bringt der Holländer Robert-Jan Broer, Gründer des Uhrenblogs Fratello Watches, die Schweizer Uhrenindustrie im Bezug auf soziale Medien zum Umdenken. Der erste Beitrag mit den Worten „Speedy Tuesday“ ging 2012 mit einem Foto seiner eigenen OMEGA Speedmaster am Handgelenk online. Daraus entstand die wöchentliche Beitragsserie, die ein Jahr später auch auf Instagram mit dem Hashtag #SpeedyTuesday veröffentlicht wurde. Mittlerweile finden sich allein auf Instagram über 55.000 Beiträge zu diesem Schlagwort.

Auch OMEGA konnte die wachsende Popularität der Speedy Tuesday Community nicht ignorieren und richtete die Verkaufsaktion im Januar an genau diese 1,1 Millionen Anhänger.

„Es ist eine einzigartige Plattform, um Gemeinschaften zu bilden“, sagt OMEGA-Chef Aeschlimann. „Leute versammeln sich hier, um die Geschichte einer Uhr zu zelebrieren.“

Obwohl die Reichweiten der Luxusuhrenmarken auf Twitter oder Facebook höher sind, wird Instagram zunehmend wichtiger. Robert-Jan Broer ist darüber nicht überrascht und sieht als Gründe dafür den stark visuellen Fokus des Kanals und die bislang noch nicht zu kommerzielle Ausrichtung. Deshalb setzen auch kleinere Luxusuhrenmarken, wie beispielsweise Armin Strom, auf Instagram. Hier können sie ihre Uhren in einer passenden Bildersprache vorstellen und erreichen damit eine erweiterte Kundenschicht als mit Facebook.

An einer Umsatzbeteiligung war Robert-Jan Broer nicht beteiligt. Er sieht mit der Aktion einen anderen Gewinn: „Der Speedy Tuesday hat unsere Website in der Uhrenindustrie bekannt gemacht. Zudem konnten wir zeigen, wie einflussreich unsere Leser, Uhrensammler und Uhrenliebhaber sein können.“

Mittlerweile hat sich Fratello Watches zu einem der meistgelesenen Uhren-Blogs weltweit entwickelt. Außerdem gehört er seit 2014 zum Ebner Verlag und ist eine Partner Website von Watchtime.net.

Lesen Sie hier den vollständigen Beitrag der Berner Zeitung.