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Trends

Smartwatches: Ein Uhrentrend mit hohem Marktpotenzial?

In der Mai-Ausgabe der Goldschmiede Zeitung ist ein Artikel zum Thema Smartwatches und ihr Marktpotenzial erschienen. Für dieses Geschäftsfeld wird von Experten ein Millionenmarkt für die nächsten Jahre vorausgesagt. Im vierten Quartal 2015 wurden, laut der Bostoner Analysefirma Strategy Analytics, weltweit 8,1 Millionen Smartwatches verkauft.

Immer mehr Uhrenmarken wollen diesem Trend folgen und entwickeln innovative Ideen. Der Chef der Uhrensparte des Konzerns LVMH, Jean-Claude Biver, hat bereits die Faszination für Smartwatches vorausgesehen und im vergangenen Herbst eine „Tag Heuer Connected“ lanciert. Auch im Interview mit Chronos-Chefredakteur Rüdiger Bucher sieht er die Produkteinführung als großen Erfolg und schätzt die Chancen gegenüber der Konkurrenz gut ein. Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Produkteinführung ist für Biver das Design, das sich von der Konkurrenz unterscheiden muss.

Die Exportzahlen der FHS zeigen durch ihren wertmäßigen Rückgang von 8,7 % eine aufkommende Kannibalisierung im unteren Preissegment (200-500 Franken). Besonders diese Marken müssen, laut Biver, im Bereich Connected Watches und Accessoires aktiv werden.

Viele Marken investieren bereits in Connected Watches und Wearables, die auf dem deutschen Markt gut ankommen. Christian Coenen, Geschäftsführer Fossil Deutschland, ist mit den Verkäufen der Smartwatches-Kollektion sehr zufrieden, da sie seine Erwartungen übertroffen haben. Laut Coenen „erschließt sich ein ganz neues Geschäftsfeld mit vielen innovativen Produkten. Man darf nicht vergessen, dass dieses Sortiment auch einen potenziellen Kundenstamm anspricht, der bislang den Weg zum Fachhändler noch nicht gefunden hat.“

Dirk Kolkmeyer, Geschäftsführer von Juwelier Kolkmeyer in Osnabrück, hält „dieses Segment für einen Vollsortimenter im Uhrenbereich für unabdingbar. Allerdings muss das Unternehmen hinter diesem Produkt stehen und auch eine gewisse Auswahl und Kompetenz präsentieren.“
Der klassische Uhren-Fachhandel steht durch diese neue Branchensituation mit den Elektronikfachhändlern im Wettbewerb. Für die niedrigeren Margen im Elektronikbereich sind die Juweliere bisher nicht ausgerichtet. Die Situation erfordert neue Geschäftsmodelle. Trotzdem glaubt Roland Kaulfuß, Geschäftsführer von Juwelier Krämer, dass es keine Verdrängung der mechanischen Uhr geben wird, solange die Kunden mit der „Faszination der mechanischen Uhr“ angesteckt werden.

(Quelle: Goldschmiede Zeitung, Ausgabe Mai 2016)