Die Frage, ob Wearables und Smartwatches eine echte Alternative zur mechanischen Uhr sind, hat auch die diesjährige Baselworld nicht präzise beantwortet. Mehr Aufschluss gaben die Consumer Eletronic Show in Las Vegas oder der Mobile World Congress in Barcelona. Auf diesen Messen wurden die neuesten Modelle im Bereich Smartwatches ausgestellt und präsentiert. Die Hersteller stammten jedoch meistens aus den Branchen der Informationstechnologie und der Hightech-Elektronik.
Nachdem Apple im März 2015 die Apple Watch gestartet hat, sind nun auch die anderen großen Elektronik- und Mobilfunkunternehmen in dem Bereich vertreten. Für das Jahr 2016 wurden bereits Hochrechnungen für die zu erwartenden Verkäufe von Smartwatches und Wearables auf rund 110 Millionen Stück geschätzt.
Als Luxusuhrenmarke muss man sich jetzt die Frage stellen, was den Kunden zum Kauf eines modernen Wearables bewegt. Ein eindeutiger Grund sind die zusätzlichen Funktionen und das ohne höhere Kosten. Experten gehen von Substitutionseffekten aus, in welchem Ausmaß weiß man jedoch noch nicht. Die Reaktionen der Uhrenhersteller fallen unterschiedlich aus. Sie reichen von Schockstarre und der Hoffnung auf Verbesserung, bis hin zu offensivem Vorgehen. Ein erfolgreiches Beispiel ist die TAG Heuer „Connected“, die eine Verbindung geschaffen hat zwischen neuester Technologie und Uhrmacherkunst. Durch die überraschend hohe Nachfrage avanciert das Modell mittelfristig zum meistverkauften Modell der Marke.
Die Uhrenhersteller Frederique Constant und Mondaine nutzen die Technologie der Schweizer Werkehersteller Soprod und Motion X. Mit dieser Software wird das Aktivitätstracking in die Uhr integriert und die gesammelten Daten können über Bluetooth mit dem Smartphone ausgetauscht werden. Laut dem Hersteller Soprod wird er sein Angebot erweitern und zukünftig auch an weitere Uhrenhersteller liefern.
Der CEO von TAG Heuer, Jean-Claude Biver, hat es auf der Baselworld treffend formuliert: „Nur derjenige, der den Mut aufbringt, selbst frühzeitig in den Markt der Connected Watches einzusteigen, wird über die erforderliche Erfahrung und Kompetenz verfügen, die richtigen Entscheidungen über die Produkte und Märkte der Zukunft treffen zu können.“
Die U.J.S. befasste sich in ihrer Juli Ausgabe mit diesem spannenden Thema. Es bleibt interessant, wie sich die Branche entwickeln wird, da sich laut der U.J.S immer noch viele Uhrenmarken mit der neuen Technologie schwer tun. Aber eins steht fest, der Trend der Smartwatches und Wearables ist nicht mehr rückgängig zu machen. Welches System oder Konzept sich letztendlich durchsetzt, wird sich noch zeigen.
(Quelle: U.J.S. Ausgabe 07/16)